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Date: 2015-02-19
qTalk 24. Feb., Big Data und unser Leben in der Überwachungsgesellschaft
Der Mensch als Datenlieferant
Zweifelsfrei ist die Überwachungsindustrie einer der Wachstumsmotore unserer Zeit. Insbesondere jene Branchen profitieren, die uns für Dritte ausspionieren; sei es für Konzerne, die keine direkte Kundenbeziehung mehr pflegen und deswegen auf das Analysieren des Kundenverhaltens angewiesen sind - seien es die staatlichen Überwacher, die mangelndes Problemlösungskompetenz durch dubiose Heilsversprechen von den Aufgaben unserer Zeit abzulenken versuchen, und so Steuer-Millionen an staatsnahe Betriebe verschieben können.
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Die Phantasie der Datensammler und Produktdesigner scheint unbeschränkt, wo überall Daten generiert und gesammelt werden können. Es werden den Unternehmen goldene Zeiten unter dem Schlagwort "Industrie 4.0" versprochen, bei der immer mehr Geräte mit Datenverbindung zur Außenwelt ausgestattet werden sollen, um so immer mehr (personenbezogene) Daten im öffentlichen Raum, am Arbeitsplatz aber auch bei jedem zuhause zu sammeln. Ob Spielekonsole, Smart-TV oder Barbie Puppe - die Phantasie und (Neu-)Gier ist ungebrochen – doch wie gehen wir und die Gesellschaft mit der zunehmenden Überwachung um?
Im Februar qTalk versucht Georg Markus Kainz mit seinem Gast Mag. Alexander Neumann vom Institut für Rechts- u. Kriminalsoziologie die ganz alltäglichen Facetten des Lebens in der Überwachungsgesellschaft zu ergründen. Alexander Neumann berichtet über das EU-Projekt IRISS, das von ihm und dem Institut für Rechts- u. Kriminalsoziologie von 2012 bis 2015 koordiniert wurde.
Das EU Projekt IRISS (Increasing Resilience in Surveillance Societies) untersuchte die Effekte verschiedenster Überwachungspraktiken aus einem multidisziplinären Blickwinkel. Überwachungstechnologien werden nicht nur eingesetzt um im Kampf gegen den Terror und das Verbrechen bessere Aufklärungsquoten zu erzielen, es finden sich zunehmend mehr und mehr Beispiele wie Menschen auch von nicht-staatlichen Akteuren überwacht werden. Auch wir selber können uns immer schneller und einfacher Informationen über unsre Mitmenschen beschaffen.
11 Europäische Länder nahmen an den unterschiedlichen Forschungsschwerpunkten des Projekts teil. So wurde versucht sich im Selbstversuch die Daten von großen Datensammlern wie Google oder Facebook zurückzuholen aber auch das Videoüberwachungsmaterial vom Supermarkt an der Ecke. IRISS hat sich dabei die Auswirkungen dieser Entwicklungen auf den Alltag der Menschen in Europa angesehen und dann trat mitten in der Projektlaufzeit ein gewisser Edward Snowden vor die Mikros der internationalen Presse ...
Ö1, 30.01.2015, Dimensionen - die Welt der Wissenschaft
http://oe1.orf.at/programm/395844
EU-Forschungsprojekt IRISS: Wie gehen Gesellschaften mit der zunehmenden Überwachung um?
Kundenkarten, die an der Kassa Rabatt bringen. Algorithmen, die darüber entscheiden, ob man kreditwürdig ist. Die so genannte Section Control, also Video-Überwachung der Autobahnen in Österreich. Überwacht wird man in zusehends mehr Lebenssituationen und das nicht nur vom Staat, sondern auch von Unternehmen. Das EU-Forschungsprojekt IRISS hat nun untersucht, wie zehn europäische Staaten und ihre Bürgerinnen und Bürger mit Überwachung umgehen. Der österreichische Projektpartner war das Institut für Rechts- und Kriminalsoziologie. Im europäischen Vergleich fällt das Urteil über Österreich zwiespältig aus.
Mit Alexander Neumann, Institut für Rechts- und Kriminalsoziologie.
Autorin: Tanja Malle.
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edited by Chris
published on: 2015-02-19
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